Sachsenhäger Aue

01/2022 Sachsenhäger Aue: Strukturverbesserung und naturnahe Entwicklung von Uferstreifen

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Übersichtsplan Sachsenhäger Aue

Projektbeteiligte

Unterhaltungsverband Nr. 53 “West- und Südaue” (UHV 53)
Stadt Sachsenhagen
Landkreis Schaumburg
Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN)

in Abstimmung mit dem Angelsportverein Sachsenhagen e.V.

Ausganssituation/Voraussetzungen

Durch Laufbegradigungen in der Vergangenheit verlief die Sachsenhäger Aue im Projektabschnitt unnatürlich gerade und in einem tief eingeschnittenen Profil. Eine natürliche Ausbreitung des Gewässers bei höheren Wasserständen war durch die steilen Ufer und den lehmigen Boden kaum möglich, sodass sich die Aue immer mehr eintiefte. Die Sohle war zudem sehr breit und die Fließgeschwindigkeit aufgrund des geringen Gefälles einheitlich niedrig. Gehölze, die natürlicherweise am Gewässer vorkommen, waren nur wenige vorhanden.

Gewässerrandstreifen im Projektgebiet (östlich von Nienbrügge) befinden sich im Eigentum der Stadt Sachsenhagen, dem Landkreis Schaumburg und dem UHV 53 und standen somit für Renaturierungsmaßnahmen zur Verfügung. Sie stellen zudem einen ausreichenden Puffer zu den angrenzenden landwirtschaftlich genutzten Flächen dar, sodass sich keine Nutzungskonflikte ergeben.

Durchführung

Im Projektgebiet wurden  im Januar 2022 verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerstruktur umgesetzt. Durch den Einbau von Totholz (Wurzelstubben und Stammholz) und durch die Anlage von Bermen (Flachwasserzonen) wird eine naturnahe Entwicklung des Gewässers angestrebt. Die Strukturelemente aus Holz wirken als Strömungslenker und bringen den Bach dazu, sein begradigtes Bett zu verlassen. Punktuelle Abgrabungen der steilen Böschung sorgen für die Entstehung von Flachwasserzonen, die bei höheren Wasserständen überspült werden. Des Weiteren sollen Gehölzanpflanzungen zur Entstehung eines natürlichen Gehölzsaums am Gewässer führen. Zudem sollen die Randstreifen durch Ansaat einer entsprechenden Saatgutmischung zu einer gewässerbegleitenden Hochstaudenflur entwickelt werden.

Das Projektgebiet schließt an Abschnitte an, in denen bereits strukturverbessernde Maßnahmen durch den Angelsportverein Sachsenhagen e.V. (ASV) durchgeführt worden sind. Die bereits vorhandenen Einbauten werden in die Planung integriert und weiterentwickelt. Im unterläufig angrenzenden Abschnitt hat der ASV zudem zeitgleich eine ähnliche Entwicklungsmaßnahme durchgeführt. Die Umsetzung erfolgte in enger Abstimmung und Synergien konnten sehr gut genutzt werden.

Ökologische Bewertung

Die umgesetzten Maßnahmen dienen der Strukturverbesserung und der naturnahen Entwicklung der Sachsenhäger Aue. Das Gewässer kann wieder in Mäandern und nicht in einem kanalförmigen Bett fließen. Zudem geben die Abgrabungen dem Gewässer im Hochwasserfall mehr Raum sich auszubreiten. Die Entstehung eines Gehölzsaumes bietet einerseits Lebensraum (z.B. für Vögel der Agrarlandschaft), andererseits wird das Gewässer dadurch beschattet. Dies beugt Verdunstung vor und sorgt für geringere Wassertemperaturen, die für Wasserorganismen wichtig sind. Die Vielfalt der Strukturen geht mit der Entwicklung vielfältiger Lebensräume für Tiere- und Pflanzen einher und kann somit zur Entstehung der natürlichen Lebensgemeinschaften am und im Gewässer beitragen.

Finanzierung und Förderung

Das Projekt wird durch Landesmittel aus dem Maßnahmenprogramm zur Fließgewässerentwicklung gefördert.

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