Westaue: Das Barbenprojekt

11/2023 Naturnahe Entwicklung der Westaue bei Liethe

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Übersichtsplan Westaue: Das Barbenprojekt

Projektbeteiligte

Unterhaltungsverband Nr. 53 “West- und Südaue” (UHV 53)
Aktion Fischotterschutz e.V.
Region Hannover
Stadt Wunstorf
SAV Blumenau
aquaplaner Ingenieurgesellschaft

Ausganssituation/Voraussetzungen

Die Westaue ist ein linker Nebenfluss der Leine und entwässert ein ca. 600 km² großes Gebiet zwischen dem Steinhuder Meer, Hannover und Hessisch Oldendorf. Der Oberlauf der Westaue liegt in großen Teilen im Deister bzw. im Deistervorland. Das Gefälle der Westaue ist im Oberlauf dementsprechend höher und im Unterlauf zur Leine hin sehr gering. Der beplante Abschnitt liegt auch bei geringen Abflüssen der Leine schon in ihrem Rückstau. Die Westaue im Plangebiet (Wasserkörper 21018 – Westaue Fluss) ist dem Gewässertyp 15 „Sand und Lehmgeprägte Tieflandflüsse“ zugeordnet und hat den Wasserkörperstatus „natürliches Fließgewässer“.

In Kooperation zwischen dem Unterhaltungsverband 53 „West- und Südaue“ und der Aktion Fischotterschutz (im Rahmen ihres Barbenprojektes) soll die Westaue strukturell aufgewertet werden. Hierzu wurde ein ca. 800 m langer Abschnitt der Westaue ca. 1 km vor ihrer Einmündung in die Leine ausgewählt. Durch Umsetzung von geeigeneten Maßnahmen werden neben der strukturellen Aufwertung der Westaue auch in einem kleineren Maße die Randbedingungen zur eigendynamischen Entwicklung hin zu einem guten ökologischen Zustand geschaffen. Die geplanten Maßnahmen umfassen im Wesentlichen die Einbauten von Hartsubstraten zur Erhöhung der Breiten-, Tiefen- und Strömungsvarianz.

Durchführung

Das Projekt zur Strukturverbesserung und naturnahen Gewässerentwicklung befindet sich derzeit in der Umsetzung. Die Ausschreibung der Bauleistung hat Ende 2023 stattgefunden. Der Zuschlag für die bauliche Umsetzung wurde der Firma Thomas Wind Forst- und Gewässerbau erteilt. Baustart war der 08.04.2024. Die Baumaßnahme wird voraussichtlich am 29.04.2024 fertiggestellt.

Ziel dieser Maßnahme ist die Erhöhung der Fließgewässerdynamik und der Biodiversität. Dazu soll das Niedrigwasserprofil punktuell durch den Einbau von Totholz und Kies verengt und das Hochwasserprofil abschnittsweise vergrößert werden. Die umzusetzenden Maßnahmen sind als kleinräumigere Bausteine gedacht, die die lokale Eigendynamik der Westaue anregen.

Ökologische Bewertung

Im Zuge der Maßnahmenplanung wurde eine GIS-gestützte Analyse der Schutzgebiete sowie der Nachweise geschützter Tier- und Pflanzenarten im Maßnahmengebiet durchgeführt. Zudem wurde die betreffende LSG-VO geprüft und mit den Maßnahmenzielen und den Umsetzungsbedingten Eingriffen abgeglichen.

Nach Abgleich mit den Lebensraumansprüchen der geschützen Arten im erweiterten Maßnahmengebiet, kann davon ausgegangen werden, dass ein negativer Einfluss, verursacht durch die geplante Revitalisierungsmaßnahme an der Westaue, durch die Einhaltung der Schutzzeiten (z.B. § 39 BNatSchG, Brut-, Schlupf- und Laichzeiten von geschützen Arten) und durch einen schonenden und geringen Einsatz von Baumaschinen auf ein absolutes Minimum reduziert wird. Es ist zu erwarten, dass sich ein positiver Effekte auf die Artzusammensetzung und die Artenvielfalt einstellen werden. Im Gewässer werden Laich- und Aufwuchshabitate für Fische und Kleinlebewesen entstehen. Durch die Aufwertung des Ufer- und Böschungsbereichs werden auch die terrestrische und die Fauna der Übergangszonen (z.B. Libellen) profitieren.

Finanzierung und Förderung

Das Projekt wird gefördert durch:

  • das Bundesamt für Naturschutz (Bundes­pro­gramm “Biologische Vielfalt”)
  • die Region Hannover (Richtlinie zur Förderung von Maßnahmen zur Erhöhung der Biodiversität in der Region Hannover)
  • Stadt Wunstorf

 

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