Ziegenbach: Strukturverbesserung zwischen Hessbach und Mittellandkanal

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Übersichtsplan Ziegenbach: Strukturverbesserung zwischen Hessbach und Mittellandkanal

Projektbeteiligte

Unterhaltungsverband Nr. 53 “West- und Südaue” (UHV 53)
Gewässerallianz Leine-Westaue
Gemeinde Lüdersfeld
Mensching GmbH & Co KG

Ausganssituation/Voraussetzungen

Das geplante Vorhaben liegt am Ziegenbach (WK 21021) in Lüdersfeld, Teilgemeinde der Samtgemeinde Lindhorst im Landkreis Schaumburg zwischen der Einmündung des Hessbachs und dem Mittellandkanal. Nachdem in den Jahren 2016 und 2022 bereits der oberläufig anschließende Gewässerkilometer (Station km 3+0 bis km 4+0) des Ziegenbachs durch Strukturverbesserungsmaßnahmen aufgewertet worden ist, weist der verbleibende Abschnitt bis zum Mittellandkanal noch Defizite auf. Ein strukturarmes, stark eingetieftes Gewässerprofil, geringe Substratvielfalt sowie fehlende begleitende Gehölze ergeben einen mäßigen bis schlechten ökologischen und morphologischen Zustand.

  • Der für den hier beantragten Planungsabschnitt bestehende Handlungsbedarf zur Zielerreichunder europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) umfasst folgende Maßnahmen der Gewässerentwicklung:
  • Strukturverbesserung (Sohle/Ufer) des Wasserkörpers durch Einbau von Hartsubstrat
  • Partielle Laufverlängerungen, Profilaufweitungen und Anlage von periodisch überspülten Feuchtbermen
  • Entwicklung der Uferstreifen durch die Pflanzung von Gehölzen und Erzeugung von Rohboden
  • Auenentwicklung durch Anlage einer periodisch trockenfallenden Geländesenke

Durchführung

Die Planung dieser Maßnahme hat der Unterhaltungsverband 53 „West- und Südaue“ und die Gewässerallianz Leine-Westaue in Eigenleistung übernommen.

Die bauliche Umsetzung Maßnahme wurde im August 2023 ausgeschrieben. Der Auftrag ging infolge an die Firma Mensching GmbH & Co KG. Die Gewässerumgestaltung (Bodenbewegung, Einbau von Strukturelementen und Hartsubstrat) hat zwischen Oktober 2023 und März 2024 stattgefunden. Das Hochwasser zwischen Dezember und Januar hat mehrmaligen Baustopp verursacht und den Abschluss der Maßnahme verzögert. Am 22.04.2024 wurde die Baumaßnahme behördlich abgenommen. Lediglich die Pflanzmaßnahmen sind noch ausstehend und werden im Herbst 2024 nachgeholt.

Ökologische Bewertung

Die ökologische Aufwertung des Gewässers wird insbesondere durch den umfangreichen Einbau von Totholz erfolgen. Das Totholz wird in Form von Wurzelstöcken und Stammbuhnen lagestabil direkt im Gewässer eingebaut und trägt als Strömungslenker zur eigendynamischen Entwicklung bei. Die Wurzelstubben werden so eingebunden, dass sie als Unterstand für Fische fungieren und durch ihr Wurzelgeflecht eine hohe Strukturvielfalt bieten. Die Sicherung wird mittels sich kreuzender Hartholzpfähle, eine ausreichende Einbindung in das Ufer sowie Kiesschüttungen im Anströmbereich gewährleistet.

Entlang der Uferstreifen wird eine naturnahe Gehölzentwicklung durch abgegrabene Rohbodenbereiche gefördert und durch gezielte Bepflanzung standortgerechter Gehölze unterstützt. Diese sollen auf Höhe der Mittelwasserlinie zur Struktur im Gewässer beitragen und auch als kleine Gehölzgruppen auf den Uferstreifen gepflanzt werden, um für eine zusätzliche Beschattung zu sorgen

Die beantragten Maßnahmen zur naturnahen Gewässergestaltung und -entwicklung beruhen auf den Handlungsempfehlungen des Gewässerentwicklungsplans (GEPL) „Sachsenhäger Aue, Ziegenbach und Bornau“ aus dem Jahr 2011 sowie den Hinweisen aus dem Wasserkörperdatenblatt 21021 Ziegenbach (Stand 12/2016) und des „Leitfaden Maßnahmenplanung Oberflächengewässer“ (NLWKN 2008/2017).

Finanzierung und Förderung

Das Projekt wird gefördert durch:

  • das Land Niedersachsen (Förderung von kleinen Vorhaben an Fließgewässern zur Erreichung der Ziele der EG-Wasserrahmenrichtlinie)
  • Landkreis Schaumburg

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